Port Arthur war einer der ersten Siedlungspunkte auf dem Kontinent Australien und zugleich ein Straf- und Gefangenenlager der Britischen Krone. Von hier aus begann die Besiedlung und Kolonialisierung des australischen Kontinents, einhergehend mit der, zumindest auf der Insel Tasmanien, Ausrottung der ursprünglichen Bevölkerung, den Aborigines.
Der Besuch von Port Arthur ermöglicht einen tiefen Einblick in die Zeit der ersten Kolonien und dem Leben in diesem Gefangenenlager.
Die Port Arthur Strafkolonie wurde 1830 als Holzfällerlager angelegt. Die Strafgefangenen produzierten Sägeholz für Projekte der Regierung. Ab 1833 wurde Port Arthur als Strafgefangenenlager für Wiederholungstäter aus allen Australischen Kolonien genutzt.
Der Englische Gefängnisreformer Jeremy Bentham entwarf eine radikal neue Strafvollzugsanstalt, die er als „Maschine zur Schändung von Schurken in ehrbare Männer“ beschrieb. Das wurde zum Modell für Port Arthur. Er führte ein System aus Disziplin und Bestrafung, religiöse und moralische Instruktionen, Klassifikationen und Abschottung, Training und Erziehung ein. Viele der Männer wurden gebrochen, aber einige verließen Port Arthur rehabilitiert und mit Berufsausbildungen als Schmiede, Schuhmacher oder Schiffsbauer.
Der Lebensstil des Militärs und der freien Männer und ihrer Familien in Port Arthur stand in starkem Kontrast zu dem der Strafgefangenen. Partys, Regatten und literarische Abende waren an der Tagesordnung. Als Zufluchtsstätten wurden schöne Gärten angelegt und die Kinder hatten
Schulunterricht innerhalb der Anlagen.
[Textquelle: öffentlicher Flyer der Port Arthur Historic Site]