Die Rábca ist eins der Gewässer, die einstmals den Hanság regelmäßig überschwemmt haben. Am Ende des 19. Jahrhunderts, bevor die tiefgreifenden Entwässerungsaibeiten begonnen wurden, hatte der Hanság ein ganz anderes Gesicht, als zu der Zeit, als der Nationalpark gegründet wurde. Mit seinen oberirdischen Gewässern stellte er ein zusammenhängendes, ungefähr 100.000 ha großes moorastiges und sumfiges Gebiet dar, das nur von einzelnen Teichen und kleinen Inseln unterbrochen wurde.
Nach der letzten Eiszeit bildeten sich die Flüsse (Ikva, Répce, Rábca) und führten in das‘ tief gelegene Hanság-Becken, wo sie auf ihrem Weg zum östlichen Rand in dem Becken des Hanságs versiegten. Zwischen zwei Überschwemmungsperioden blieb meist genügend Zeit um den Boden völlig auszutrockenen, so dass sich nach und nach eine stetig wachsende Moorfläche bildete.
Das nach einem Wort der Petschenegen benannte Gebiet „Hany“ hatte in der Vergangenheit eine strategische Bedeutung* es bildeIn den letzten Jahrhunderten kam es mehrmals zu
Unternehmungen der Wasserableitung, meist um das Gelände für die Agrarwirtschaft zugänglich zu qiachen, aber nur Ende des 19. und des 20. Jahrhunderts kam es zu einer tiefgreifenden Ausführung dieser Pläne: Durch verschiedene Maßnahmen wurden die Zuflüsse des Hanság reguliert und die Gewässer wurden in einem Kanalsystem durch die tiefstgelegenen Stellen des Hanság durchgeleitet.
Das heutige Landschaftsbild ist geprägt von Wehren, Wasserläufen, ausgetrockneten Hochwiesen, Moorwiesen und Wäldern. Ein hohes Wehr verhindert eine Überflutung des Geländes durch das Wasser der Rábca. Dadurch können einwandernde Pflanzenarten (wie z.B. Die Goldrute) die natürlichen Eigenschaften des Gebietes verändern. Die von der-Nationalparkdirektion Fertő-Hanság koordinierten Pflegemaßnahmen leisten hier im Gebiet einen großen Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Gegebenheiten. Ein Pflegemaßnahme ist der Austrieb von Wasserbüffeln und Graurindern in die tiefer liegenden, feuchteren Gebiete des Hanság, wo die Beweidung sicherstellt, dass der Lebensraum für einheimische Pflanzenarten (wie Moosblume, Gauchblume, Kuckuckslichnelke, Wasserschwertlilie), erhalten bleibt und sich die nicht einheimischen Pflanzenarten weniger aggressiv ausbreiten. In den höher gelegenen Gebieten wird durch eine späte Mahd die Vielfalt der Pflanzenarten und damit auch der Reichtum an Insekten und anderen Tierarten gefördert.
Die sehenswerten Tagfalter (z.B. Tagpfauenauge, Osterluzeifalter, Admiral, Großer Schillerfalter) sind hier leicht zu beobachten. Der an Nahrung überaus reiche Lebensraum ist sowohl für
Vogelarten, die auf den Wiesen nisten (z.B. Sumpfohreule, Wachtelkönig, Wiesenweihe) als auch für Limikolen (z.B. Uferschnepfe, Großer Brachvogel) ein sicherer Ort. Auf den Wiesen finden sich Silberreiher, jagen Graureiher und Waldstörche nach Amphibien.
Zum kulturgeschichtlichen Aspekt des Gebiets: Neben dem Forsthaus stehen Zypressenbäume, die der ehemalige Eigentümer des Gebietes, pflanzen ließ. Noch heute stehen diese schönen laubabwerfenden Bäume als Zeugen der alten Wasserwelt.
Tip: die Wanderung ins Hanság sollte besser per Fahrrad erfolgen. Die Wege sind oft schnurgerade,für größere Fahrzeuge ausgelegt und dementsprechend etwas langweilig. Die kleinen Wege kann man dann immer noch zu Fuß gehen. Eine Versorgung haben wir im Hanság nicht gesehen, Essen und Trinken sollte man ausreichend mit sich führen.
Interessant sind die westlich gelegenen Hügel, auf denen eine ganz besondere Vogelart, die Bienenfresser, beobachtet werden kann.
Etwas erstaunt waren wir, als uns mitten auf dem Weg dieser Bieber bzw. eventuell auch Nutria entgegenkam.
In den Sümpfen und nassen Wiesen des Hanság häufig zu beobachten, der Seidenreiher