Der Jakobsweg ist auch nach über 1000 Jahren immer noch der „Renner“, ziehen doch Jahr für Jahr tausende Pilger aus den unterschiedlichsten Gründen durch das nördliche Spanien nach dem Zielpunkt in Santiago de Compostela. Mit seinen 800 Kilometern Wegstrecke ist der Jakobsweg einer der berühmtesten Weitwanderwege. Das atlantische Wetter sorgt hier für überwiegend grüne Vegetation, überrascht aber auch mit seinem Wechsel aus Sonne und Regenschauern. Durch seine über tausendjährige Tradition wurden entlang des Jakobsweges unzählige Kirchen und Kapellen errichtet. Dazu entstanden Dörfer und auch Städte wie z.B. Pamplona, so dass der Weg auch eine Reise durch die Architektur des Mittelalters ist.
Erste Etappe von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Roncesvalles
Ich starte meine Reise auf dem Jakobsweg in Saint-Jean-Pied-de-Port, einer malerischen französischen Stadt in den Pyrenäen. Die gesamte Strecke von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Roncesvalles beträgt etwa 26 Kilometer.
Dieser Abschnitt des Jakobswegs führt aus einer Höhe von 190 Meter über NN über den Collado de Lepoeder mit 1400 Metern Höhe zum Ziel in Roncesvalles auf 960 Meter über NN und gehört damit zu den anspruchsvollsten Abschnitten dieses Weges.
Die Schwierigkeiten auf diesem Weg sind vielfältig. Neben den steilen Steigungen und Abstiegen kann das wechselhafte Wetter in den Pyrenäen ein Problem darstellen. Es kann plötzliche Regenschauer und starken Wind geben, was die Wanderung noch anspruchsvoller macht. Zudem ist es wichtig, auf ausreichende Versorgung mit Wasser und Verpflegung zu achten, da es auf diesem Abschnitt des Jakobswegs nicht so viele Versorgungspunkte gibt wie auf anderen Etappen.
Trotz der Herausforderungen bietet dieser Abschnitt des Jakobswegs auch wunderbare Sehenswürdigkeiten. Die Landschaft ist atemberaubend, mit spektakulären Ausblicken auf die Pyrenäen. Unterwegs kann man auch historische Stätten entdecken, wie die alte Brücke von Zubiri und die Kapelle von Trinidad de Arre. Das Highlight dieser Etappe ist der Weg über den Collado de Lepoeder, auch bekannt als Col de Roncevaux oder Ibañeta-Pass. Dieser Pass ist Teil der Pyrenäen und liegt auf einer Höhe von etwa 1.430 Metern über dem Meeresspiegel. Der Collado de Lepoeder ist ein bedeutender Abschnitt auf dem Jakobsweg und markiert den Übergang von Frankreich nach Spanien. Pilger müssen diesen Pass überqueren, um von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Roncesvalles zu gelangen. Es ist ein anspruchsvoller Aufstieg, aber gleichzeitig ein symbolischer Moment auf der Pilgerreise.
In Roncesvalles angekommen, kann man die beeindruckende königliche Abtei von Santa María besichtigen, die einen wichtigen Ort auf dem Jakobsweg darstellt. Hier können Pilger eine wohlverdiente Pause einlegen und sich auf die nächsten Etappen vorbereiten.