Während der Römerzeit führte eine der wichtigsten Nord-Süd-Handelsrouten, die Bernsteinstraße, am Südosthang des Leithagebirges vorbei. Im Bereich von Purbach
befand sich die einzige aus dieser Zeit auf burgenländischem Gebiet bekannte Poststation. Im Zuge der Völkerwanderung wurden die Römer zurückgedrängt und Hunnen, Goten, Gepiden, Langobarden und Awaren besiedelten das Gebiet. Ende des 9. Jh. nahmen schließlich die Magyaren die Pannonische Tiefebene in Besitz. Das heutige Burgenland wurde Teil des christlichen Königreichs Ungarn. Ab dem 12. Jahrhundert siedelten sich hier Bauern aus dem österreichischen und süddeutschen Raum an. Die meisten heutigen Dörfer und Städte wurden in der Folgezeit erstmals namentlich erwähnt — Purbach im Jahr 1270.
Im 16. Jh. eroberten die Türken einen Großteil Ungarns. Nur der westliche Teil des Landes – und damit auch das Gebiet des heutigen Burgenlandes – stellte sich als Königliches Ungarn unter den Schutz der Habsburger. Bis ins 17. Jahrhundert war die gesamte Region den wiederholten Verwüstungen und Raubzügen der Türken ausgesetzt. Dazu kamen die anti-habsburgischen Aufstände unter Gábor Bethlen und István Bocskai. Um sich vor den ständigen Übergriffen zu schützen, errichteten Purbachs Bewohner im Jahr 1630 eine Wehranlage: Die heute noch sichtbare Stadtmauer entstand. Nach dem Zerfall der Donaumonarchie kam das überwiegend deutschsprachige Westungarn im Jahr 1921 als Burgenland zu Österreich.
Purbach ist nicht nur ein Zentrum des Weinanbaus sondern auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in das Leithagebirge, einem Höhenzug westlich des Neusiedler See. Die Anstiege sind meist moderat und die von freien Flächen unterbrochenen Wälder bieten einen tollen Panoramablick auf Purbach und den Neusiedler See.